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Rückblende

POF 2014 -Eine Rückblende

Vom 8.-10. Oktober 2014 fand in der Keio-University in Yokohama/Japan die 23. Internationale Konferenz zu "Plastikfasern und deren Anwendungen" statt. Aus der ganzen Welt wurden insgesamt Beiträge 76 Beiträge (davon 40 Poster) geliefert. Deutschland war mit mehreren Gruppen vertreten: die TU Braunschweig (2 Beiträge), die BAM Berlin (2), die Universität Potsdam (1), die Hochschule Harz (1 zus. mit POF-AC) und das POF-AC (6 + 1 zus. mit HS Harz, präsentiert von T. Becker, R. Kruglov und H. Poisel). Etwas über 100 Teilnehmer verfolgten die Präsentationen aus den Bereichen Datenkommunikation, Sensorik, Materialien und Messtechnik, begleitet von einer Ausstellung mit 15 kleinen Ständen.

Eröffnet wurde die Konferenz traditionell von dem Sprecher des IC POF (International Cooperative of Plastic Optical Fibers), Prof. Yasuhiro Koike (Keio-Univ.) mit einem Rückblick auf das abgeschlossene Groß-Projekt mit dem Ziel einer natürlich wirkenden "face-to-face communication". Diese basiert auf einer Gradienten POF hoher Bandbreite und hochauflösenden Bildschirmen. Er gab auch einem Ausblick auf die absehbaren Technologieschritte hin zu 4K/8K Bildschirmen beim hochauflösenden Fernsehen, die in Japan im Testbetrieb mit den Olympischen Spielen in Rio 2016 beginnen und in vollem Umfang bei den Spielen 2020 in Tokio realisiert werden sollen. Voraussetzung dafür: Optische Leitungen mit hoher Bandbreite im Bereich zwischen 10 und 100 Gbit/s.

Prof. Koike begrüßt die Teilnehmer mit einem kurzen Überblick über die bisherigen POF Konferenzen

Nachfolgend die (nach einer sehr subjektiven Einschätzung des Verfassers) Highlights der Konferenz:

Y. Watanabe (Asahi Glass AGC)) und W. White (Chromis Fiber) stellten in ihren jeweiligen Beiträgen die Vorteile der perfluorierten (CYTOP-basierenden) POF heraus die, kompatibel mit eingeführten Transceivern, bei wesentlich erhöhter Robustheit Datenraten jenseits der 10 Gbit/s sicher übertragen können, wie sie u.a. von USB 3, HDMI und Thunderbolt gefordert werden. Dabei hat AGC eine hitzefeste Variante (3000h bei 105°C) entwickelt, die sich für Automotive Anwendungen einsetzen ließe. Chromis ist inzwischen sehr gut im Markt vertreten mit aktiven 10 G Kabeln, d.h. die Wandlung elektrisch/optisch und zurück findet im Stecker statt: der Anwender hat seine gewohnte elektrische Schnittstelle.

A. Mitsui (Mitsubishi Pencil) stellte den zusammen mit der Gruppe von Y. Koike entwickelten Linsenstecker vor, der die etablierte Präzision der Kugelschreibertechnik nutzt um statt der Metallkugel beim Schreiber eine gleich große Glaskugel als Kollimatorlinse für einen "expanded-beam" Stecker einzusetzen und so die Genauigkeitsanforderungen bei Steckverbindern zu reduzieren.

E. Tangdiongga (TU Eindhoven) stellte die Ergebnisse von durch niederländische Einrichtungen geförderten Projekten zu POF basierten Netzwerken für den Privathaushalt vor, die sich sehr mit den Vorschlägen des POF-AC aus früheren Jahren deckten.

S. Sasho (Asahi Kasei) stellte eine interessante Variante einer weniger biegeempfindlichen Doppel-Stufen-Index Faser vor, bei der zusätzlich durch gezielte Zumischung von "Carbon-Black" die bei transparenten Schutzmänteln auftretende Empfindlichkeit gegen helles Umgebungslicht eliminiert wird.

In der Sitzung des IC-POF am 10.10. wurden Ort (Nürnberg) und Termin (22.-24.9.2015) der POF 2015 bestätigt und eine Voranfrage für die POF 2016 (Seattle oder San Jose /USA) veröffentlicht.

Alles in allem eine geglückte Veranstaltung, zudem wenn man bedenkt, dass die Konferenz genau in den windstillen Tagen zwischen zwei aufeinander folgenden Taifunen stattfand.

Japanische Musik-Tradition während des Abendempfangs.